Humanitarian Sanitation Hub

Warum

Für die Arbeit im humanitären WASH-Bereich gibt es diverse öffentlich zugängliche Instrumente und Informationsquellen sowie verbindliche Standards und Richtlinien. Es besteht aber die Herausforderung, dass viele dieser Ressourcen nicht systematisch erfasst und damit in der Praxis schwer zugänglich sind. Der Bereich der Sanitärversorgung, und hier speziell das Fäkalschlammmanagement, sind davon besonders betroffen. Beim Fäkalschlammmanagement bestehen zudem Wissenslücken und Defizite bei personellen Kapazitäten.

Nach eingehender Analyse kam die „Technische Arbeitsgruppe Fäkalschlammmanagement“ (FSM TWiG) des Global WASH Clusters (GWC) zu dem Schluss, dass eine frei zugängliche Wissensplattform, mit allen erforderlichen und auf ihre Qualität geprüften Inhalten, die Effizienz und Effektivität der Arbeit im WASH-Sektor massiv verbessern würde.
Vor diesem Hintergrund haben sich sieben Organisationen (BORDA, CAWST, Eawag, GTO, IHE Delft, Netherlands Red Cross and Solidarités international), die im FSM TWiG gemeinsam aktiv sind, dazu entschlossen, ein Konsortium zu bilden und den SANIHUB zu entwickeln. Die Koordination des Konsortiums liegt bei der GTO. Finanziell wird das Projekt von der Bill & Melinda Gates Foundation unterstützt.

Im Mai 2023 wurde die Beta-Version des Hubs auf dem Global Wash Cluster Jahrestreffen in Budapest offiziell gestartet. Für den 27. Juni 2023 ist eine virtuelle SANIHUB-Deep-Dive-Session geplant, in der aktuelle und zukünftige SANIHUB-Inhalte, -Funktionalitäten und -Einbindungsoptionen erklärt werden.

Das SANIHUB wird dazu beitragen, die Wissens- und Kapazitätslücken in der Fäkalschlammbehandlung und der sanitären Grundversorgung zu schließen. Es wird wesentliches Wissen und die besten vorhandenen Instrumente in strukturierter und qualitätsgesicherter Weise verfügbar machen. Ein Beispiel hierfür ist die Integration des Kompendiums für Sanitärtechnologien in Notfällen, welches ebenfalls unter der Führung der GTO entwickelt wurde. Neben verschiedenen interaktiven Online-Tools und einer umfangreichen Wissensdatenbank wird der Hub auch einen kontinuierlich und aktiv betriebenen Helpdesk umfassen, in dem Experteninnen den Praktikerinnen im Feld beratend zur Seite stehen.

Zu diesem Zweck wird eine benutzerfreundliche Open-Source-Plattform entwickelt, die den Zugang zu Werkzeugen, Ressourcen und Helpdesk-Unterstützung für verschiedene Zielgruppen über verschiedene Suchen und die folgenden Zugangspunkte erleichtert:

  • Humanitärer Programmzyklus
  • Orte
  • Herausfordernde Kontexte
  • Technologien
  • Querschnittsthemen

Da sich die weltweiten humanitären Krisen und Katastrophen dynamisch entwickeln und auch die möglichen Hilfsmaßnahmen, Technologien und Sanitärsysteme einem Wandel unterliegen, wird der SANIHUB kontinuierlich aktualisiert und an den neuesten Stand der Technik angepasst. Die Plattform führt das gesamte Wissen der sanitären Nothilfe zusammen und soll zum Goldstandard des Wissensmanagement in diesem Bereich werden.

Hier geht es zu der Plattform.

Fakten
  • 7
    Expertenorganisationen entwickeln gemeinsam den SANIHUB
  • 3/4
    der Weltbevölkerung in fragilen Kontexten lebt ohne sichere Sanitärversorgung